Sicherheit ist nur mit viel Üben zu erreichen
Dann ein Highlight: Peters selbst gebautes Wehrmodell. Es ist super und sehr anschaulich – nicht nur ein Spielzeug für große Kinder …J Man sieht die Strömungsverhältnisse anhand des transparenten Modells, hat ein Paddelmännchen, das im Rücklauf kämpft, und ist sehr froh, dass man nicht an seiner Stelle ist. Dadurch wird uns klar, wie wir Wehre einschätzen müssen. Wann ist der Rücklauf besonders gefährlich? Wann wird er größer? Was ist paddlerfreundlich? Welche Parameter gilt es zu beachten?
Eine Sensibilisierung
Nach der vielen Theorie endlich ein bisschen Abkühlung und Praxis. Der Isarkanal ist kalt. Brrrr … Ausrüstungscheck, Wurfsackwerfen, Springersicherung, Seilzugbauen. Schön ist, dass wir alle von dem regen Gedankenaustausch, den Ideen und Erfahrungen der anderen profitieren können.
Tag 2: Prävention gegen sexualisierte Gewalt steht auf dem Programm. Gruppenarbeit. Anhand verschiedener Situationen sollen wir einschätzen, welches Vorgehen völlig in Ordnung ist, eine Grenzüberschreitung bedeutet oder gar als sexueller Missbrauch einzustufen ist. Die Übergänge sind fließend, und pauschal kann man die Fallbeispiele nicht beurteilen. Muss man aber gar nicht, denn allein schon durch die Thematisierung und Diskussion darüber ist das Ziel erreicht: eine Sensibilisierung für die Problematik und die Offenheit dafür, uns in den einzelnen Vereinen dafür einzusetzen, dass derartige Übergriffe verhindert werden. Und wo wir Rat und Hilfe bekommen können.
Blitzschnell handeln
Nach einer kurzen Rekapitulation von Erster Hilfe und Reanimation geht es endlich aufs Wasser zur Marienklause, einer langen Floßrutsche in der freien Isar neben einem ernst zu nehmendem Wehr. Springersicherung, Wurfsackwerfen, Bergen von Mensch und Boot – diesmal bei verhältnismäßig starker Strömung mit einer starken Auslaufzunge am Ende der Rutsche, mit hoher Fließgeschwindigkeit und starkem Kehrwasser. Wieder einmal zeigt sich, dass man das gar nicht oft genug üben kann. Wir müssen blitzschnell handeln, aber schließlich bewältigen wir es.
In einer abschließenden Feedbackrunde wird deutlich, dass wir alle mit dem Wochenende sehr zufrieden waren und viel mitnehmen können, doch wird auch konstruktive Kritik geübt: Noch mehr Praxis anstelle von Theorie wäre wünschenswert, was man insbesondere bei der Bergung von Bewusstlosen mit stabiler Seitenlage und Rettungskette sehr gut direkt am Wasser üben könnte.
Abgesehen von den Inhalten ist mir durch dieses Wochenende wieder einmal bewusst geworden, dass Paddeln in jedem Alter möglich ist. Wir alle kommen aus ganz unterschiedlichen Sparten, der Altersunterschied ist hoch, aber da wir alle das gleiche Hobby haben, ist das völlig egal. Gelungen!
Es hat sehr viel Spaß gemacht!
Vielen Dank für die Organisation, Durchführung und die tolle Bewirtung, lieber Gert, Thomas, Peter und Gabriel!
Claudia Poppel
Fotos von Thomas Waldecker und Gert Molewski