Auf dem Weg zur Rafting-Weltmeisterschaft

Augsburg. Die letzte Standortbestimmung beim Rafting Europacup im südlichen Tschechien verlief erfolgreich. Platz 2 in einem mit Europäischen Top Teams besetzten Feld, hinter den Lokalmatadoren, konnte verbucht werden – die derzeitige Form scheint zu stimmen. Noch gut zwei Wochen bleibt der deutschen Nationalmannschaft, bis es ins ferne Japan zur Weltmeisterschaft im Wildwasser-Rafting geht. Die Wettkämpfe finden ab Anfang Oktober auf der Insel Shikoko statt.

Um sich auf die Gegebenheiten des dortigen Flusses „Yoshinogawa“ bestens vorzubereiten, absolvierte das Augsburger Team von den Kanu Schwaben einige Trainingseinheiten auf natürlichen Flüssen, wie beispielsweise der Ötztaler Ache im österreichischen Ötztal.

„Der Flusscharakter ähnelt den japanischen Verhältnissen, deshalb haben wir gerade auf diesem Fluss viele Trainingseinheiten absolviert!“ so Christian Lechelmayr, der den japanischen Fluss vor einigen Jahren bereits gepaddelt ist. Lechelmayr war wie alle anderen Teammitglieder früherer Slalomkanute, bis er den Umstieg zur Teamsportart Wettkampf-Rafting wagte.

Der Erfolg hat dem Team Recht gegeben. Insgesamt fünf Goldmedaillen konnte es bei Rafting Weltmeisterschaften bereits sammeln.

Während der letzten beiden Jahre fand außerdem ein großer Umbruch im Team statt. Mit Noah und Jonas Hegge, Sebastian Bundt sowie Siegfried Beier sind mittlerweile vier junge und erfolgreiche Kanuslalomathleten an Bord, die ihr Potential bereits eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Bei der vorjährigen Rafting-Weltmeisterschaft der U19-Klasse in Dubai errangen sie zusammen mit Noah Brauneis vom AKV den Weltmeistertitel.

Mit den Steuerleuten Fabian Bär, Christian Lechelmayr und dem Teamkapitän Ludwig Wöhrl sind aber auch erfahrene Mitglieder dabei. „Vier neue Teammitglieder im letzten Jahr zu integrieren, war ein großer Schritt, der aber auch erfolgreich funktionierte“, so Wöhrl. Gleich zu Beginn der Saison konnte die Weltmeisterschaftsqualifikation mit dem Gewinn des Europacups im steierischen Wildalpen gesichert werden.

Seitdem wurde ein verstärktes Augenmerk auf die technische Disziplin „Slalom“ gerichtet. Hierbei gilt es, ähnlich wie beim Kanuslalom in einem Wildwasserstück den schnellsten Weg durch Aufwärts-und Abwärts-Tore zu finden. „Blindes Verständnis und Vertrauen ist hier besonders wichtig.“ so Wöhrl.

Weitere Disziplinen für das siebenköpfige Team (ein Ersatzmann) sind der Sprint, ein „Head2Head“ (zwei Boote starten gleichzeitig gegeneinander) sowie das kräfteraubende Abfahrtsrennen über einen Flussabschnitt von gut 14 km.

25 teilnehmende Nationen zählt die Weltmeisterschaft in diesem Jahr. Das Ziel ist jedoch für Alle klar: „Mit mindestens einer Medaille im Gepäck wollen wir wieder die Heimreise antreten!“

Siggi Beier

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