Reine Paddelfreude beim inklusiven Kanu-Wettbewerb und der Schülerregatta

Gemünden. Zum sechsten Mal veranstalteten auf der unterfränkischen Bezirksebene der Bayerische Kanu-Verband (BKV) zusammen mit dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband den bei den jungen Kanusportlern außerordentlich beliebten inklusiven Kanu-Wettbewerb.

Das lässt sich auch an den stets steigenden Teilnehmerzahlen (48 aus ganz Bayern) ablesen. Isa Winter-Brand und Barbara Beckmann, Vertreterinnen der o. g. Verbandsbezirke, eröffneten die traditionell in Gemünden stattfindende Inklusionsregatta – nach wie vor die einzige in Bayern ‒, die Menschen mit und ohne Handicap in einem Boot vereint, um gemeinsam ins Ziel zu paddeln und die olympische Idee Wirklichkeit werden zu lassen.

Während sich am Samstag überwiegend Sportler mit Behinderung dem Wettkampf stellten, bot der Sonntag den jüngsten Kanurennsportlern die Möglichkeit zum Leistungsvergleich am Saisonschluss.

In ihren Ansprachen hoben der Schirmherr, MdL Günther Felbinger, und der „Hausherr“ Bürgermeister Jürgen Lippert die Bedeutung der Inklusion als eine pädagogisch-soziologische Forderung unserer Gesellschaft hervor, griffen anschließend selbst zum Paddel und ließen Taten folgen: Im ersten Canadier-Rennen des Tages fightete die jeweilige Dreier-Bootsbesetzung mit Promi, Parasportler und Steuermann(-frau) um den Sieg. Das Team Felbinger, Remmler, Wolf sicherte sich den ersten Platz, wobei die Mannschaft Lippert, Keller, Bayer sich nur knapp geschlagen geben musste. Trotz reiner Frauenpower im Boot verfehlten Beckmann, Ginhell und Winter-Brand die ersehnte Goldmedaille, freuten sich aber auch über Bronze.

Mama-Papa-Duelle

Armin Grein (Mitglied des Bezirkstags) und Ulrike Hartmann (BLSV-Kreis Main-Spessart) unterstrichen mit ihrer Präsenz und in ihren Grußworten die Bedeutung dieses Sportereignisses an der Maininsel, das optimal vom Team des KSC Gemünden vorbereitet und durchorganisiert war. Die 300 m lange Wettkampfstrecke auf der Fränkischen Saale bewährte sich auch in diesem Jahr als idealer Austragungsort, denn die zahlreichen Zuschauer, darunter Michael Schmitt (Vizepräsident im BKV) und Karin Renner (Behindertenbeauftragte Bezirk), nahmen unmittelbar am Geschehen teil und feuerten die Paddler lautstark an.

Die Mischung aus Sport- und Spaßrennen ist Garant für den lockeren, familiären Charakter der Veranstaltung. Das „Krokodilbootrennen“ und auch die „Mama-Papa-Duelle“, die zum ersten Mal ausgetragen wurden, spiegeln die Paddelfreude wieder. Mamas und Papas der gemeldeten Kajakfahrer, teilweise Neulinge auf dem Bootssektor, durchpflügten das Wasser mit viel Elan, von ihren Kindern uferseitig mit Zurufen kräftig unterstützt.

Mit viel Herzblut

Bewundernswert die Leistungen der Vorstarter und Starter, die mit Engelsgeduld und Engelszungen die Flöhe, bei denen die Bootsluke oftmals größer ist als der Paddler, immer wieder aufriefen, den Bahnen zuordneten, die Boote sortierten, zur Startposition dirigierten und dann ins Rennen schickten. Am Zieleinlauf empfing die Kommentatorin die Fahrer mit aufmunternden und motivierenden Worten und begleitete diese mit viel Herzblut über die Ziellinie.

Ehrgeiz, sportliches Können und kameradschaftliches Miteinander zeigten die gut vorbereiteten und durchtrainierten Jugendlichen in den verschiedenen Boots- und Handicap-Kategorien, die sich stolz bei den anschließenden Siegerehrungen ihre Medaillen umhängen ließen.

Für faire Wettbewerbsbedingungen im Handicap-Wettbewerb sorgten Christine Wilholm (Straubing) und die Firma Waterwalker, die auch den Sonderpreis sponserte, so dass in jedem Rennen gleiche Bootstypen eingesetzt werden konnten.

Komplimente, die für Veranstalter und Wettbewerb sprechen, spiegeln sich in den Fragen der jungen Sportler: „Macht ihr das im nächstes Jahr wieder?“ oder „Dürfen wir wiederkommen?“

Die eindeutige Antwort: „Na, klar – wir freuen uns auf euch!“

Text + Fotos: Claudia Rohe

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