Historische Isar-Fahrt in Gedenken an die Erstbefahrung

Die Münchner – und die Münchner Kanuten – holen sich ihren Fluss zurück: Im Mai 1905 begann es mit einer abenteuerlichen Fahrt und heuer, 111 Jahre nach diesem historischen Ereignis, war es wieder soweit: Im Gedenken an Alfred Heurich lud am 4. Juni der BKV (Bayerischer Kanu-Verband) zusammen mit dem IKM (Internationales Kanu-Museum) zu einer erneuten Fahrt auf der innerstädtischen Isar ein.

Die Fahrtstrecke ging bis ins Herz der Stadt, bis zum Deutschen Museum. Hier, wo der historische Flussübergang war, im Ländbereich zwischen dem Isartor und dem ‚gaachen Steig’, dem heutigen Gasteig, war das Ziel der Fahrt. 

Die unschwierige Strecke, vorbei am Tierpark Hellabrunn und durch die ’Au’, mit nur einer Umtragung am Flaucher, wurde von allen Beteiligten locker bewältigt. Viele alte Faltboote, darunter ein "historisches" russisches Faltboot mit Aluminiumrahmen für eine Dreiermannschaft, angeblich größtes Serien-Faltboot der Welt, sorgten für Aufmerksamkeit.

Mit dazu beigetragen, dass die Isar wieder ein ursprünglicheres Gesicht hat, hat die gewaltige Anstrengung der Stadt München. Die Renaturierung des Flusses, die Anforderungen eines verbesserten Hochwasserschutzes und nicht zuletzt die Eingliederung des ganzen Flusslaufes in die Stadtlandschaft für alle Bürger waren Anlass für eine Vielzahl von Maßnahmen. Die Isar hat in ihrem städtischen Verlauf sechs E-Werke, eine Reihe von Stadtbächen und Kanälen und drei größere Inseln. Die Kosten betrugen mehr als 35 Millionen €. 

Weltweit gibt es keine Millionenstadt, in deren Mauern ein derartiger Wildfluss strömt. 

Der gute Verlauf der Veranstaltung und die wohlwollende Aufmerksamkeit lassen auf weitere schöne Kanuerlebnisse auf der Isar hoffen. Die Teilnehmer feierten dies bei einem kleinen Sektempfang in Gedenken an den Erstbefahrer Alfred Heurich, den ‚Faltbootvater’.

Kaare Bell

Fotos: Ulrich Reiff

Zurück zur Übersicht